Abstecher an die Spree endet ohne Punkte

Die Veolia Towers verlieren mit 92:77 gegen ALBA Berlin. In einem physischen Spiel lassen die Hamburger zu viele zweite Chancen zu. Hamburger Topscorer wird Johnathan Stove mit 13 Punkten.

Benka Barloschky: „Glückwunsch an ALBA BERLIN. Die Trefferquoten waren heute klar verteilt. Wir haben zu viele Punkte an der Freiwurflinie liegen lassen, was uns schon früh im Spiel den Rhythmus gekostet hat. Wir haben am Ende des ersten Viertels einen zu großen Run zugelassen und konnten uns von diesem nicht mehr erholen. Trotzdem haben wir hart gearbeitet, haben versucht zurückzukommen. Am Ende hat ALBA zu hochprozentig getroffen, um das Spiel nochmal knapp werden zu lassen. Wir sind froh, dass wir den direkten Vergleich gewonnen haben und wollen uns jetzt auf unsere nächste Aufgabe konzentrieren.“

Kenneth Ogbe: „Wir haben gut begonnen, aber dann unseren Rhythmus verloren. ALBA hat das Spiel sehr schnell gemacht und besser beim Rebound gearbeitet. Dadurch hatten die Berliner zu viele zweite Chancen und konnten uns das Spiel schwer machen.“

Johnathan Stove: „Wir müssen besser beim Rebound arbeiten. ALBA war uns unter dem Brett überlegen, dadurch haben wir zu viele Punkte verschenkt. Wir waren heute nicht so präsent wie in unseren vorherigen Spielen, daran müssen wir arbeiten und uns nun auf unser nächstes Spiel fokussieren.“

Berlin ist immer einen Abstecher wert, vor allem wenn alte Bekannte in der Hauptstadt auf einen warten. Mit ALBA Berlins Assistant Coach Pedro Calles wurden die Veolia Towers Hamburg von einem Ex-Tower an der Seitenlinie begrüßt. Kenneth Ogbe sorgte vor den Augen der mitgereisten Towers-Fans für erste Hamburger Punkte. Die Albatrosse schraubten von Beginn an das Spieltempo ordentlich hoch und konnten mit zwei Dreiern in Front gehen. Osaro Rich wusste die Begrüßung der Hausherren allerdings mit einem eigenen Dreier zu quittieren. Die Towers gingen die fixe Gangart ihrer Gastgeber mit, ließen den Ball gut laufen und kreierten sich so freie Würfe. Diese wollten allerdings noch nicht so richtig fallen. Das Wurfpech äußerste sich vor allem an der Freiwurflinie, denn gegen den Hamburger Zug zum Korb wussten die Berliner sich teils nur mit Fouls zu wehren. So traten die Hanseaten zwar immer wieder den Gang an die Linie an, konnten sich dort aber nicht belohnen.  Die Berliner schienen ihre Handgelenke nun vollends aufgewärmt zu haben und setzten sich mit drei weiteren Würfen jenseits der Drei-Punkte-Linie weiter ab (5/10). So lagen die Veolia Towers mit Ende der ersten zehn Spielminuten 31:18 im Rückstand.

Hamburger finden keinen Rhythmus

Kur Kuath rüttelte zum Viertelbeginn mit einem Dunk an der Berliner Korbanlage und sorgte damit nicht nur bei den lautstark anfeuernden Towers-Fans für ein optisches Highlight, sondern setzte auch ein wichtiges Ausrufezeichen für sein Team. Dieses tat sich in einem zunehmenden physischen sowie hitzigen Spiel schwer in einen eigenen Rhythmus zu kommen. Die Hauptstädter verlangten den Veolia Towers an beiden Enden des Spielfelds viel Kampfgeist ab und machten es den Hamburgern vor allem schwer an den Rebound zu kommen. Die Towers zeigten sich weiterhin bissig in der Defense und zwangen die Berliner so zu Stops, während Kenneth Ogbe per erfolgreichem Dreier den Anschluss zu den Berlinern hielt. So richtig hatte das Wurfglück seinen Weg zu den Towers aber noch nicht zurück gefunden, verweilte stattdessen weiterhin auf der Seite der Gastgeber. So leuchtete zur Halbzeit ein 54:34 über der Uber Arena.

Jordan Barnett meldete die Towers mit einem Dreier nach der Halbzeit zurück. Die Veolia Towers demonstrierten einmal mehr Willenskraft in der Defensive, welche unter anderem in Kur Kuaths Block sowie einer schnellen Defense-Rotation Ausdruck fand. Brae Ivey eröffnete einen 10:0-Punkte Run der Towers und sorgte so für ein Hamburger Momentum. Das Duell unterm Brett dominierten aber weiterhin die Hausherren (35/19), die so durch zweite Chancen weiter Punkte auf die Anzeige packen konnten. Jaizec Lottie und Kenneth Ogbe trafen beide zum Ende des dritten Viertels aus der Distanz, konnten die Hamburger Hypothek aber nur geringfügig drücken (71:56).

Towers entscheiden direkten Vergleich für sich

Daran knüpfte Niklas Wimberg an und eröffnete das letzte Viertel per erfolgreichem Dreier. Doch auf jede Aktion der Veolia Towers hatten die Berliner einer passenden Antwort parat. Meistens in der Form eines Wurfes aus der Distanz. Die Hamburger ließen sich davon aber nicht entmutigen, spielten stattdessen eine weiterhin aggressive Defense auf und zwangen ALBA Berlin so zu Ballverlusten.  Die daraus gewonnen Bälle münzten Jonathan Stove und Jordan Barnett zwar noch in Zählbares in Form von Punkten auf der Anzeige um, den Sieg ließen sich die Albatrosse aber nicht mehr nehmen. So müssen die Veolia Towers Hamburg sich mit 92:77 geschlagen geben, können den direkten Vergleich durch den 97:80-Sieg im Hinspiel aber für sich entscheiden.

Stats: Ivey (12, 5 Reb., 7 Ast.), Rich (6, 3 Reb.), Lottie (8, 5 Ast.), Möller, Tangermann, Wimberg (5), Giessmann (2), Barnett (12, 3 Reb.), Stove (13), Kuath (11, 16 Reb.), Ogbe (8)