Benka Barloschky bei einer Ansprache an Johnathan Stove und Kenneth Ogbe

Ein unbequemer Gast vor Weihnachten

Am Samstag (21.12.) empfangen die Veolia Towers die MHP RIESEN Ludwigsburg zum Vorweihnachtsgipfel in der Inselpark Arena. Die Schwaben zählen, nicht nur historisch, zu den unangenehmsten Gegnern. Spielbeginn ist um 18.30 Uhr – die allerletzten Tickets gibt es noch online.

Es gibt Dinge, die gehören an Weihnachten, und stellenweise auch darüber hinaus, in die Kategorie „Unangenehm“. Da wären einerseits der Geschenkeklassiker Socken, andererseits der Familienstreit unterm Tannenbaum – oder ein Spiel gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg. Denn die Schwaben sind seit dem ersten Amtsantritt von John Patrick vor über zehn Jahren ligaweit als durchaus unbequemer Gast bekannt. Und so gilt ein Heimspiel, wie das am Samstag (21.12.), nicht unbedingt als ein vorweihnachtliches Geschenk der Spielplangestalter. Denn es bedarf eines maximal kühlen Köpfchens, um sich gegen die stets heißblütigen Schwaben zur Wehr zu setzten. Zwischen 2019 und 2023, über neun Duelle, waren die Ludwigsburger so etwas wie der Angstgegner der Veolia Towers. Erst in der vergangenen Spielzeit konnten Benka Barloschky und sein Team den Bann brechen – und gleich beide Hauptrundenduelle für sich entscheiden. Im Mai folgte in der zweiten Play-In-Runde jedoch bereits die herbe Revanche. Besinnlichkeit steht im insgesamt 13. Aufeinandertreffen sicherlich nicht auf dem Gameplan.

Towers Fans feiern
Geht es nach den Hamburgern, soll es am Samstag wieder einen Grund zu feiern geben. | Foto: Justus Stegemann

Tipoff des Vorweihnachtsgipfels ist um 18.30 Uhr. Die allerletzten Tickets für die Partie des 10. Spieltages gibt es noch hier ab 8,00 Euro im Online-Ticketshop. Darüber hinaus zeigt auch DYN die Partie live. Kommentiert von Arne Malsch startet die Übertragung um 18.15 Uhr.

Benka Barloschky: „Ludwigsburg spielt super intensiv und aggressiv. Sie stellen die beste Defensive der Liga, erzwingen die meisten Ballverluste und sind stark beim Offensivrebound. Gleichzeitig treten sie dieses Jahr sehr unorthodox auf, mit einer sehr kleinen und variablen Aufstellung. Mit WoBo haben sie nur einen richtigen Fünfer im Kader, der aber auch nicht besonders viel spielt. Ich würde sie als sehr unangenehm beschreiben. Sie kreieren so etwas wie geordnetes Chaos, das ist, glaube ich, auch ihr Ziel. Für uns wird es das beste Mittel sein, dass wir uns auf das verlassen, was wir die letzten Wochen erarbeitet haben und so ruhig wie möglich bleiben. Wir haben einige Jungs im Team, die den Ludwigsburger Basketball bereits erlebt haben und die anderen mental darauf vorbereiten.“

Back to Patrick

So richtig war der patricksche Basketball zwar nie weg aus Ludwigsburg. Immerhin führte mit Josh King so etwas wie der sportliche Ziehsohn in den letzten beiden Spielzeiten das Zepter und auch die beiden leiblichen Kinder Johannes und Jacob blieben den MHP RIESEN treu. Mittlerweile ist das Original nach zweijährigem Japan-Abenteuer aber in die Barockstadt zurückgekehrt und mit ihm – also the OG John Patrick – auch sein ligaweit gefürchteter Spielstil.

Ludwigsburgs Trainer John Patrick im Austausch mit Schiedsrichterin Anne Panther
Gefürchtet und stolz drauf – Ludwigsburgs John Patrick im Dialog mit Schiedsrichterin Anne Panther. | Foto: Sascha Walther

Bekanntermaßen schnell drehte auch das Personalkarussell wieder in der Vorbereitung. Die Preseason glich einem Kommen und Gehen. Mittlerweile aber, scheint etwas Ruhe eingekehrt zu sein. Die sich direkt in Erfolg niederschlägt. Die nachverpflichteten Deane Williams (12,0 PpS) und Jarred Ogungbemi-Jackson (19,0), der allerdings nach nur zwei Einsätzen seit Anfang November verletzt fehlt, haben sich neben Ezra Manjon (14,5) und Rückkehrer Justin Simon (11,6) zu den absoluten Leistungsträgern aufgeschwungen. Vier Siege fuhren die Ludwigsburger wettbewerbsübergreifend hintereinander ein – ehe es am Mittwoch beim MBC die fünfte BBL-Niederlage setzte.

Vorne Pfui, hinten Hui

Gerade einmal 75,7 Punkte bei einer Trefferquote von 40,3 Prozent legen die MHP RIESEN im Schnitt auf. In beiden Kategorien sind die Ludwigsburger Schlusslicht. Dass sich die Schwaben derzeit dennoch auf Tabellenplatz acht wiederfinden, ist ihrer knallharten Defensive geschuldet. Durchschnittlich nur 72,7 zugelassene Zähler sind Bestwert. Dass Kapitän Yorman Polas Bartolo 2018, 2019 und 2021 sowie Justin Simon 2022 jeweils als bester Verteidiger ausgezeichnet wurden, kommt nicht von ungefähr. Ebenso wenig die 9,2 Ballgewinne, die das Patrick-Team pro Partie forciert. In Ex-Hamburger Jonas Wohlfarth-Bottermann, der im Sommer nach zwei Jahren an der Elbe in den Norden Stuttgarts zurückgekehrt ist, steht zudem ein starker Rimprotector im Aufgebot.