Towers-Team jubelt über den Heimsieg gegen Ljubljana

Grande Finale im EuroCup

Die Veolia Towers beenden ihre EuroCup-Saison mit einem 80:62-Heimsieg gegen Cedevita Olimpija Ljubljana. Mit dem sechsten Sieg im internationalen Wettbewerb egalisieren die Hamburger ihren Bestwert. Jaizec Lottie wird mit 17 Punkten Topscorer.

Benka Barloschky: „Ich muss sagen, es war eine unglaubliche Defensivleistung meines Teams heute. Wir haben in den letzten zehn Minuten gegen ein richtig gutes Team nur zehn Punkte zugelassen. Cedevita hat 30 Freiwürfe gehabt, am Ende 62 Punkte – ich denke das sagt alles darüber aus, wie stark wir verteidigt haben. Das hat uns bereits in den letzten Spielen die Siege beschert. Und es ist ein Ausdruck für die harte Arbeit, die die Jungs jeden Tag im Training leisten. Für mich war das heute außergewöhnlich, deswegen bin ich unglaublich stolz.“

Jaizec Lottie: „Das war der perfekte Weg, um die Saison im EuroCup zu beenden. Wir wären schon gern in die Playoffs gekommen. Aber ich würde sagen, wie wir die letzten Spiele gespielt haben, war das Beste, was wir noch herausholen konnten. Wir vertrauen der täglichen harten Arbeit im Training, vertrauen auf den Coach und glauben auch an uns. Das macht uns stark.“

Kur Kuath: „Wir waren von Anfang an bereit, zu verteidigen. Das ist immer unser Plan. Die Verteidigung ist der Mittelpunkt unseres Spiels. Wir wollen Stopps kreieren und dann ins Laufen kommen. Das hat wirklich gut funktioniert. Wir haben dazu gut gereboundet und den Ball sehr gut bewegt. Das war der Schlüssel.“

Die ersten Punkte erzielte zwar Cedevita Olimpija Ljubljana, den besseren Start aber erwischten die Hamburger. Denn sowohl Brae Ivey als auch Osaro Rich waren direkt aus der Distanz erfolgreich. Und auch defensiv waren die Veolia Towers vom Start weg hellwach. Und beraubten die Gäste erst einmal ihrer offensichtlichen athletischen Vorteile. Zwei Schnellangriffe später lagen die Hanseaten mit acht Punkten in Front. Es hätten durchaus mehr sein können, wären die folgenden Angriffe nicht aufgrund zweier Offensivfouls von Kur Kuath und Niklas Wimberg vorzeitig beendet gewesen. Überhaupt leistete sich die Mannschaft von Benka Barloschky hier und da Flüchtigkeitsfehler, die in insgesamt neun Ballverlusten im ersten Viertel ihren Ausdruck fanden. Dank bemerkenswerter Arbeit in der Verteidigung konnten die Towers dieses Manko jedoch zunächst ausgleichen – und durch zwei Dunks von Kur Kuath sogar zweistellig in Führung gehen. Beständig war der Vorsprung aber nicht. Mit zwei schnellen Dreiern erzielte Ljubljanas Gregor Glas zum Ende des ersten Viertels den 20:18-Anschluss.

Towers kommen nur kurz aus dem Tritt

Mit dem ersten Angriff im zweiten Abschnitt hatten die Gäste dann auch den Ausgleich erzielt. Jordan Barnett und Leif Möller, die jeweils von jenseits der 6,75-Meter-Linie trafen, hatten allerdings die passende Antwort parat. Spätestens mit dem folgenden Dunk von Kur Kuath waren die Kräfteverhältnisse jedoch wieder geradegerückt. Ganz zur Freude der 1836 Fans in der Inselpark Arena, zu denen auch Carola Veit, Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, zählte. Kurzzeitig fiel der Spielfluss dann der hohen körperlichen Intensität zum Opfer. Dank Brae Ivey, der bis zur Halbzeit bereits acht Assists verteilt hatte, kehrte wieder Ordnung in die Partie. Allerdings nur vorübergehend. Weil Ljubljana, eher untypisch für die Slowenen, das Spiel anschließend ins Halbfeld verschleppte, kamen die Veolia Towers in den letzten drei Minuten vor der Halbzeit etwas aus dem Tritt – und Cedevita Olimpija nach Nikolic-Freiwurf zur Halbzeit auf 41:36 heran.

Der Guard mit Bamberger Vergangenheit eröffnete dann auch die zweite Halbzeit, allerdings brachte er diesmal gleich drei Punkte auf die Anzeigetafel. Denen er genau 60 Sekunden später drei weitere folgen ließ. Mit neun unbeantworteten Punkten hatte Ljubljana das Spiel kurzerhand auf links gedreht. Die Veolia Towers mühten sich, nach dem Seitenwechsel den Rhythmus wieder aufzunehmen. Mit Erfolg: Johnathan Stove und Jaizec Lottie kombinierten ihre erfolgreichen Abschlüsse zu einem 8:0-Lauf, der den nächsten Führungswechsel herbeiführte. Jetzt war auch die Intensität wieder voll zurück. Für fast sechs Minuten kamen die Gäste lediglich von der Freiwurflinie zu weiteren Zählern. Was die Hamburger für sich zu nutzen wussten. Vor allem einer trumpfte jetzt auf: Fabian Giessmann. Der 19-Jährige kämpfte um jeden Ball, brachte den Vorsprung wieder in den zweistelligen Bereich und ließ zwischenzeitlich sogar den 39-jährigen Routinier Andrija Stipanovic richtig alt aussehen. Der Lohn war der 64:52-Vorsprung vor dem Schlussviertel.

Erstickende Defensive bringt Sieg

Zum Start des letzten Spielabschnitts kochten bei Johnathan Stove und Ljubljanas DJ Stewart kurz die Emotionen über. Nachdem beide mit einem technischen Foul bedacht wurden, ging es mit voller Intensität weiter. Leif Möller tippte geistesgegenwärtig einen Offensivrebound direkt durch die Reuse und brachte sein Team so mit 14 Punkten in Front. Rund siebeneinhalb Minuten hatten die Hamburger noch auf der Uhr, um diesen Vorsprung zu verteidigen. Und sie taten alles dafür. Die Spielzeit verstrich, ohne spürbare Veränderung der Differenz. Die Slowenen versuchten nun, die Hypothek aus der Distanz abzutragen. Allerdings ohne Erfolg. Denn die Mannschaft von Benka Barloschky zog in der Verteidigung ein weiteres Mal an. Und erstickte damit jegliche Aufholversuche im Keim. Mit einem 10:0-Lauf gegen den sicheren Playoff-Teilnehmer krönten die Veolia Towers letztendlich nicht nur das Spiel, dass sie schlussendlich mit 80:62 für sich entschieden, sondern auch eine unglaublich starke und von Entwicklung geprägte Saison im BKT EuroCup.

Stats: Ivey (9, 6 Reb., 9 Ast.), Rich (8), Lottie (17), Möller (5), Tangermann, Wimberg (3, 3 Reb.), Giessmann (7, 7 Reb.), Barnett (6, 4 Reb.), Stove (13), Kuath (10, 10 Reb.), Ogbe (2)