Keine Big-Shots beim Tabellenführer
Die Veolia Towers verlieren gegen ratiopharm ulm mit 82:72. Lange Zeit können die Hamburger mit dem Tabellenführer mithalten, schaffen es im letzten Viertel aber nicht, genügend Würfe zu kreieren. Jordan Barnett wird mit 17 Punkten Towers-Topscorer.
Benka Barloschky: „Glückwunsch an ratiopharm ulm, welche am Ende die verdienten Sieger waren. Wir haben den Beginn des Spiels etwas verschlafen, dann aber im Mittelteil des Spiels sehr gut reagiert. Gerade im zweiten Viertel haben wir gut verteidigt und effizient angegriffen. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann nicht mehr geschafft, die Würfe zu kreieren, die wir haben wollten. Das hat Ulm besser gemacht. Wir haben viel investiert und können mit unserer kämpferischen Leistung sehr zufrieden sein. Lange haben wir das Spiel eng gehalten und es war noch möglich heranzukommen. Am Ende haben wir aber einfach keine Plays mehr kreiert. Beide Teams können erhobenen Hauptes aus dem Spiel gehen und sich nun auf die nächste Aufgabe konzentrieren.“
Kenneth Ogbe: „Wir haben in der Vorbereitung viel daran gearbeitet, vierzig Minuten lang gut spielen zu können. Das wollten wir heute auch schaffen, letztendlich es ist uns leider aber nicht gelungen. Am Ende hat vielleicht die Konzentration gefehlt. Ulm ist ein sehr gutes Team und wir haben uns in der zweiten Halbzeit sehr schwergetan. Der Sieg gegen Ankara am Dienstag war ein guter Schritt, an den wir heute anknüpfen wollten. Es liegt noch viel Arbeit vor uns. Wir werden weiter hart an uns arbeiten und uns stetig weiterentwickeln.“
Jordan Barnett: „Wir hatten Probleme Stops zu generieren, wenn wir sie brauchten. Phasenweise haben wir den Ball gut bewegt und daraus punkten können. Am Ende haben wir es es geschafft, Ulm bei 82 Punkten zu halten. Wir sind gut zusammengeblieben und haben gekämpft. Beim nächsten Spiel werden wir mit noch mehr Aggressivität auf das Spielfeld kommen.“
Bereits am Freitag waren die Veolia Towers Hamburg mit dem Personenverkehr des Mobilitätspartner Deutsche Bahn Richtung Ulm aufgebrochen. Bei der Reise in die Stadt mit dem größten Kirchturm der Welt hatte Head Coach Benka Barloschky bis auf Kapitän Benedikt Turudić zunächst all seine Schützlinge im Gebäck. Die Betonung liegt auf „zunächst“ denn beim Aufwärmen steckte Jaizec Lottie nicht wie gewohnt im Towers-Trikot mit der Nummer vier. Aufgrund von muskulären Problemen fiel der 26-jährige Guard kurzfristig aus.
Niklas Wimberg kommt zum ersten Einsatz im Towers Trikot
In einer vollbepackten ratiopharm Arena startete das Spiel beim Tabellenführer Ulm feurig und mit viel Tempo. Brae Ivey eröffnete die Punktebeute der Towers mit einem Dreier mit Ablauf der Shotclock. Die Ulmer schraubten das Spieltempo ordentlich hoch und antworteten mit sechs schnellen Punkten. Grund für Head Coach Benka Barloschky, eine Auszeit zu nehmen. Daraus bestärkt, kehrten die Hanseaten mit mehr Biss auf das Spielfeld zurück. Kur Kuath hinterließ mit seinem Dunk eine erste Duftmarke. Vier Minuten vor Schluss des ersten Viertels gab es für alle Towers-Fans einen besonderen Grund zur Freude. Niklas Wimberg kam nach langer Verletzung zu seinem ersten Einsatz der laufenden Saison. Die Veolia Towers fanden nun wieder in ihren Tritt und kämpften sich auf vier Punkte an die Gastgeber heran. Doch die One-Man-Show von Ulmer Karim Jallow sowie das fehlende Wurfglück auf Hamburger Seite (3/10), ließen den Tabellenführer erneut zum Viertelende auf 25:12 wegziehen.
Hamburger drehen durch 0:10 Run das Spiel
Keondre Kennedy war es, der mit seinem erfolgreichen Dreier das zweite Viertel eröffnete. Die Veolia Towers mit mehr Tempo auf das Parkett zurückgekehrt, ließen den Ball nun besser laufen. Jordan Barnetts verwandelter Dreier verkürzte erst den Hamburger Rückstand auf nur noch fünf Punkte und schickte die Ulmer anschließend in eine erste Auszeit. Mit aggressivem Zug zum Korb und mit mehr Wurfglück als im ersten Viertel, erarbeiten die Hanseaten sich einen 0-10 Run und sorgten so für den Ausgleich (27:27) nach 14 Spielminuten. Im Anschluss brachte Kenneth Ogbe die Towers per Dreipunktspiel erstmals in der Partie in Führung. Auf jede erfolgreiche Aktion der Hamburger wussten die Ulmer allerdings eine Antwort – das gelang den Hamburgern gleichermaßen. Osaro Rich versuchte mit einem wilden Abschluss kurz vor der Pause, die Towers noch einmal in Führung zu bringen, scheiterte aber am Brett – so gingen beide Team mit 39:39 in die Halbzeit.





Auch nach dem Seitenwechsel ließ die Partie an Spieltempo nicht nach. Mit geschlossener Teamdefense zwangen die Veolia Towers physische Ulmer zu Turnovern und erkämpften sich so wichtige Stops. Niklas Wimberg erzielte seine ersten Punkte im Towers Trikot. Brae Ivey schlängelte sich immer wieder durch eine physische Defense und auch Kenneth Ogbe war mit wichtigen Punkten für sein Team zu Stelle. In einem sehr ausgeglichenen – dafür aber auch unaufgeregten – dritten Viertel blieb die Partie vorerst ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Doch die Gastgeber behielten die Nase vorne. Ein weiterer Dunk, ein weiteres Ausrufezeichen – Kur Kuath hob erneut ab und donnerte nach Assist von Keondre Kennedy den Ball durch den Ring. Doch der Tabellenführer ließ sich so schnell nicht beeindrucken und antwortete mit einem kleinen Run. So endete das dritte Viertel 60:56.
Hamburger kreieren zu wenig Würfe.
Das vierte Viertel startete mit einem weiteren Run für Ulm auf den die Veolia Towers so schnell keine Antwort fanden. Benka Barloschky sichtlich unzufrieden, bat um eine Auszeit um seinen Schützlingen den Kopf wieder etwas gerader zu rücken. Kur Kuath schickte mit einem langen Pass Barnett, welcher per erfolgreichem Layup wichtige Punkte in der Hamburger Aufholjagd verbuchte. Wenig später war es Kuath selbst der geschickt wurde, von Leif Möller nämlich, welcher ihn zum Alley-Oop Anspiel bediente. Gegen physische Ulmer fiel es den Veolia Towers schwer eigene Würfe zu kreieren, während die Gastgeber auch die Big-Plays ausnahmslose trafen. So ging das Duell zwischen Ulm und Hamburg mit dem Endstand 82:72 zum zehnten Mal an den Tabellenführer.
Stats: Ivey (13, 9 Ast.), Rich (2), Maronka, Möller (4 Reb.), Grey, Kennedy (6), Wimberg ( 2), Barnett (17), Kuath (16, 6 Reb), Ogbe (16, 4 Reb), Heckmann