Neue Unbekannte im Land der Götter
Am Mittwoch (29.01.) bestreiten die Veolia Towers bei Aris Midea Thessaloniki ihr letztes Auswärtsspiel der diesjährigen Gruppenphase im BKT EuroCup. Die Griechen konnten nur eines der letzten zehn Spiele für sich entscheiden. Spielbeginn ist um 19 Uhr – Magenta Sport überträgt ab 18.50 Uhr live.
Es ist die letzte Reise für die Veolia Towers in dieser EuroCup-Saison. Und sie wird den Hamburgern noch einmal alles abverlangen. Bereits der Start hatte es in sich. Da die griechische Hafenstadt Thessaloniki nicht per Direktflug erreichbar ist, trafen sich Benka Barloschky und sein Team am Dienstag bereits um 6.00 Uhr am Flughafen. Mit kurzem Zwischenstopp in München – ohne Antrittsbesuch beim gerade in die bayerische Hauptstadt gewechselten Justus Hollatz, der am 20. April mit seinem neuen Klub in der Barclays Arena gastiert (jetzt Tickets sichern) – ging es an den Thermaischen Golf der Ägäis. Durchaus beschwerlich, aber hinlänglich bekannt. Die große Herausforderung der letzten von insgesamt neun Reisen quer durch Europa wartet am Zielort. Denn das, was die Towers dort in ihrem letzten Gastspiel am Mittwoch (29.01.) erwartet, ist eine große Unbekannte. Nicht, was die Historie von Aris Midea Thessaloniki angeht, sondern die Zukunft des Traditionsklubs. Denn nach nur einem Sieg aus den letzten zehn Spielen im internationalen Wettbewerb und dem vorletzten Platz in der heimischen Liga musste der bisherige Trainer gehen – ein offizieller Nachfolger wurde bisher noch nicht benannt. Welche Auswirkungen das auf die bisher bereits unstetige Rotation der Griechen haben wird, gleicht ebenfalls einem Blick in die Glaskugel.

Tipoff des letzten Auswärtsspiels der Gruppenphase im BKT EuroCup ist um 19 Uhr. Magenta Sport überträgt wie gewohnt ab 18.50 Uhr live – kommentiert wird von Markus Krawinkel.
Jacob Hollatz: „Thessaloniki war bislang ein eher auf die Defensive ausgerichtetes Team, das auf allen Positionen viel Druck auf den Gegenspieler ausübt. Vom deutlichen Ergebnis des Hinspiels dürfen wir uns keinesfalls verleiten lassen, die Partie jetzt auf die leichte Schulter zu nehmen. Stattdessen müssen wir genauso diszipliniert bleiben wie in den letzten Spielen. Wir dürfen uns nicht von unserem Spielstil abbringen lassen, hart verteidigen, um jeden Rebound kämpfen und in der Offensive gute Abschlüsse herausspielen und bestmöglich auf den Ball aufpassen.“
Alles auf Anfang
Montagmittag gab Aris Midea Thessaloniki die vorzeitige Trennung von Head Coach Ioannis Kastritis bekannt. Der 42-jährige Grieche stand dreieinhalb Jahre für den Traditionsklub an der Seitenlinie und verhalf diesem zu neuer Stärke. Das Erreichen des Halbfinals in der heimischen Liga sowie des Achtelfinales im BKT EuroCup vergangene Saison waren die größten Erfolge des zehnfachen Meister und achtfachen Pokalsiegers während der letzten Dekade. Sowohl national als auch international konnte Kastritis in dieser Spielzeit jedoch nicht daran anknüpfen.

Wie unruhig die bisherige Spielzeit für den Klub aus der zweitgrößten Stadt des Landes verlief, lässt sich auch an anderer Stelle ablesen. Und zwar an der Zahl eingesetzter Spieler. Insgesamt 21 Akteure, so viel wie bei keinem anderen Team, haben in dieser EuroCup-Saison mindestens eine Partie bestritten. Letzter Nachzügler war LJ Figuero (8,3 PpS), der seine Sneaker in der vergangenen Spielzeit noch für Ulm geschnürt hat. Der US-Dominikaner hat sich wie die ebenfalls erst nach dem Hinspiel in das Land der Götter gewechselten Sharife Cooper (14,8) und Darral Willis (10,0) schnell als Stütze des Teams etabliert.
Ein griechischer Dreier-Gott
Topscorer ist ein Spieler, den die Towers ganz besonders im Blick haben sollten – und zwar Vassilis Toliopoulos (14,9 PpS). Der 28-Jährige erzielte im Hinspiel (93:69) irrwitzige 31 Zähler, also nahezu die Hälfte aller griechischen Punkte. Gleich 18-mal versuchte es der Aufbau von jenseits der Drei-Punkte-Linie, immerhin sechs Würfe fanden Mitte November das Ziel. Auch wenn seine Quote mit durchschnittlich 32,2 Prozent nicht überragend ist, so gilt er dank seiner 2,8 Dreier pro Spiel als zweitbester Distanzschütze im Wettbewerb. Sein persönlicher Rekord liegt bei neun getroffenen Distanzwürfen in einem Spiel.