Ohne Rhythmus in Cluj
Die Veolia Towers finden über 40 Minuten keinen Rhythmus und kassieren im Gastspiel bei U-BT Cluj-Napoca eine deutliche 104:83-Niederlage. Damit bleiben die Hamburger auch im siebten Auswärtsspiel des Wettbewerbs punktlos. Kur Kuath wird mit 14 Punkten Topscorer.
Benka Barloschky: „Es ist eine deutliche und herbe Niederlage. Glückwunsch an Cluj, die ein fantastisches Spiel gemacht haben. Wir haben heute über nahezu das gesamte Spiel keinen Rhythmus finden können. Die erste Halbzeit war noch ok, die zweite keinesfalls gut genug. Wir konnten der Physis nichts entgegensetzen, haben zu häufig gefoult und zu viele einfache Punkte abgegeben. Offensiv haben wir zu keiner Zeit in unser Spiel gefunden.“
Kur Kuath: „Die Partie hat deutlich gezeigt, welche Arbeit noch vor uns liegt. Wir hatten gute Phasen im Spiel. Allerdings zu wenige, um hier heute gegen Cluj bestehen zu können.“
Kenneth Ogbe: „Wir haben Stretches in Spielen, in denen wir richtig gut aussehen. Wir tun uns aber schwer, die Konzentration über 40 Minuten hochzuhalten. Dann lassen wir uns zu sehr von Läufen der Gegner aus unserem Konzept bringen. Cluj hat natürlich eine Menge Qualität auf dem Feld und wir wissen, dass wir die Physis als Team matchen müssen. Ich glaube, wir haben mit guter Energie angefangen, diese aber nicht beibehalten können.“
Es war ein munterer Beginn, den beide Teams in der gut gefüllten Arena in Cluj-Napoca boten. Denn sowohl die Veolia Towers, als auch die rumänischen Hausherren drückten aufs Tempo. Forcierten, wann immer möglich, den Schnellangriff und attackierten aus dem Halbfeld immer wieder das Brett. Mit einem dieser starken Drives glich Kenneth Ogbe die Partie nach knapp drei Minuten aus. Bis die Hamburger zum ersten Mal in Führung gehen konnten, dauerte es aber weitere 90 Sekunden. Chancen, sogar weiter vorzulegen, gab es zur Genüge. Die Hanseaten nutzten diese jedoch nur ungenügend. Auch die Hausherren überzeugten zunächst nicht mit Treffsicherheit aus dem Spiel. Stattdessen brachten sich die Rumänen mit viel Finesse immer wieder an die Freiwurflinie – und verwandelten dort auch alle ihre elf Versuche im Anfangsviertel. Weil Cluj zum Ende der ersten zehn Minuten das Momentum auf seine Seite gezogen hatte, ging es mit einem 30:22-Rückstand in die erste Viertelpause.
Viel zu wenig aus guten Chancen gemacht
Auch zum Start des zweiten Abschnitts hielt sich die Hamburger Abschlussschwäche, vor allem aus der Distanz, hartnäckig. Zwar arbeiteten die Veolia Towers, allen voran Camron Reece, stark am offensiven Brett. Nach dem dritten vergebenen Dreierversuch in Serie sank die Quote jedoch bis auf 16,7 Prozent. Obwohl die Schützlinge von Benka Barloschky durchaus aufopferungsvoll verteidigten, wuchs der Rückstand kontinuierlich an. Kenneth Ogbe, erst im Fastbreak, anschließend aus der Distanz, sorgte für wichtige Entlastung in der Offensive. Insgesamt aber machten die Hanseaten viel zu wenig aus ihren eigentlich guten Möglichkeiten. Und so genügten den Gastgebern wenige Momente, um sich bis auf 12 Zähler abzusetzen. An dem Bild änderte sich bis zur Halbzeit, auch wenn sich Kur Kuath zweimal in Ringnähe durchsetzen konnte, nichts mehr. So traten die Hamburger den Gang in die Kabine mit einem Zehn-Punkte-Minus (45:35) an.



Ohne viel Schnickschnack und viel Fokus in der Offensive eröffneten die Kontrahenten die zweite Spielhälfte. Nach einem Dreier von Kenneth Ogbe, dem ein weiterer Distanztreffer von Niklas Wimberg vorangegangen war, sowie den ersten Zählern von Brae Ivey an diesem Abend hatten sich die Veolia Towers auf sechs Zähler herangearbeitet. Leichtfertige Fehler im Ballvortrag brachten die Hamburger Aufholjagd jedoch jäh wieder zum Erliegen. Mit einem 10:0-Lauf sorgte U-BT Cluj-Napoca für deutliche Verhältnisse. Während deren Unterschiedsspieler Zavier Simpson noch immer ohne Punkt und mit bereits fünf Ballverlusten über das Parkett trabte, spielte sich der Rest des Teams in einen Rausch. Mit einem Posterdunk sorgte Adam Mokoka für das optische Highlight. Aus Hamburger Sicht blieben nicht nur Höhepunkte, sondern überhaupt Punkte für den Rest des dritten Viertels weitestgehend aus. Die Folge war ein 82:56-Rückstand vor dem Schlussabschnitt.
Europahymne untermalt Clujs Hunderter
Die Gastgeber machten mit zwei erfolgreichen Distanzwürfen zu Beginn der finalen zehn Minuten deutlich, dass sie sich die Partie keinesfalls mehr aus der Hand nehmen lassen würden. Die Veolia Towers versuchten ihrerseits mit allen Mitteln, noch ein paar Zähler nachzulegen. Es verstrichen jedoch über drei Minuten, ehe Johnathan Stove den LED-Ziffern an der Punkteanzeige doch wieder eine Veränderung abrang. Bis auf 37 Zähler war die Differenz vorher angewachsen. Trotz Vorentscheidung ließen sich die Hamburger nicht hängen. Stattdessen gelang mit einem 13:0-Lauf zumindest noch Ergebniskosmetik, die Clujs Cheftrainer Mihai Silvasan rund dreieinhalb Minuten vor Schluss sogar noch eine Auszeit abtrotzte. Mit einem Drei-Punkt-Spiel beendete der Playoff-Anwärter aus Rumänien dann allerdings das kleine Towers-Hoch. Und knackte schon fast beiläufig die Hunderter-Marke. Auf die Melodie der Europahymne feierten die Anhänger von Cluj-Napoca, für die Hamburger war das 104:83 gleichbedeutend mit der siebten Auswärtsniederlage im Wettbewerb.
Stats: Ivey (10, 5 Reb., 3 Ast.), Rich (11, 3 Stl.), Lottie (7, 4 Ast.), Möller (3), Grey, Reece (4, 7 Reb.), Wimberg (6), Barnett (6), Stove (10), Kuath (14, 7 Reb.), Ogbe (12, 3 Reb., 3 Ast.)v