Towers wollen Überflieger aus Komfortzone reißen
Die Veolia Towers treten am Samstag (14.12.) auswärts bei RASTA Vechta an. Die Niedersachsen weisen derzeit die längste Siegesserie auf. Spielbeginn ist um 20 Uhr – DYN überträgt live.
Nicht immer ist alles so wie es scheint. So könnte die Devise für das kommende Duell der Veolia Towers lauten. Noch vor rund zwei Monaten besetzten die Hamburger nach Siegen gegen Berlin und Oldenburg den letzten direkten Playoff-Platz, während RASTA Vechta aufgrund von Verletzungssorgen zunächst nicht die gewünschten Ergebnisse einfahren konnten. Vor dem direkten Aufeinandertreffen am Samstag (14.12.) hat sich das Bild gedreht. So rangieren die Hanseaten, ausgebremst von zahlreichen Ausfällen, derzeit auf Platz 13 – die Niedersachsen dagegen haben sich bis auf Rang sechs vorgeschoben. Doch so vermeintlich klar das Tabellenbild wirkt, ist es gar nicht. Denn beide Teams trennen anderthalb Spiele, oder anders ausgedrückt: Das derzeit heißeste Team der Liga hat gerade einmal eine Niederlage weniger auf dem Konto. Mit einem Erfolg, es wäre übrigens der erste Auswärtssieg der Saison, könnte die Mannschaft von Benka Barloschky zeigen, dass sich ein flüchtiger Blick auf die Tabelle mehr Schein als Sein darstellen kann.
Spielbeginn im Rasta-Dome ist um 20 Uhr. DYN überträgt diese Partie, wie alle Spiele der easyCredit BBL live und on demand, bereits ab 19.45 Uhr – kommentiert von Stefan Koch und Experte Patrick Femerling.

Benka Barloschky: „Vechta hatte mit Verletzungsproblemen zu tun und sehr früh auch noch einmal im Kader nachjustiert. Das braucht ein bisschen Anlaufzeit und erklärt in meinen Augen auch den Start. Jetzt haben sie einen guten Rhythmus, sind die heißeste Mannschaft der Liga. Sie haben mit Randolph und Bothwell Spieler, die sehr stark den Ring attackieren, mit Campbell einen sehr guten Playmaker im Pick-and-Roll. Und in Grünloh nicht nur einen der spannendsten jungen deutschen Spieler, sondern auch einen Akteur, der sowohl Druck zum Korb machen als auch poppen kann und so auf zwei Ebenen sehr gefährlich ist. Die Kombination sorgt für ein sehr variables Offensivspiel. Wir wollen aber versuchen, sie auf ihrer Komfortzone zu holen und zu Dingen zwingen, die sie nicht tagtäglich machen.“
Niedersächsische Überflieger
Nach einem Kaltstart in die Spielzeit, mit nur einem Erfolg aus den ersten fünf Partien, nahm RASTA VECHTA zuletzt richtig Fahrt auf. Nicht nur die Schwergewichte aus München und Berlin hatten zuletzt das Nachsehen, auch Pokal-Halbfinalist Bamberg und die jederzeit unangenehmen zu spielende RIESEN aus Ludwigsburg hatten gegen die Mannschaft von Martin Schiller in den vergangenen Wochen das Nachsehen. Und die Siege scheinen den Niedersachsen Flügel zu verleihen – gegen Patras gelang anschließend sogar der erste Sieg in der Champions League Hauptrunde.
Zwar ließ der FC Bayern Basketball am vergangenen Wochenende, also nur acht Tage nach dem sensationellen 77:78-Erfolg in letzter Sekunde, den Pokal-Traum der RASTAner platzen. Mit Blick auf den 11. Spieltag in der easyCredit BBL ist aber bereits ein neues Ziel ausgemacht: der fünfte Liga-Sieg in Serie. Dabei scheint eigentlich die Drei momentan Vechtas Glückszahl zu sein. In Brandon Randolph (17,6 PpS), Jayden Gardner (13,3) und Tyger Campbell (12,9) scoren drei Akteure zweistellig. Beim Dreier ist RASTA mit 37,5 Prozent die drittgefährlichste Mannschaft. Und obendrauf gab es bisher schon drei Heimsiege.
DBB-Double in Orange
Auch auf den deutschen Positionen gibt es, nicht nur für Nationaltrainer Alex Mumbru, viel zu sehen. Allen voran von Ausnahmetalent Johann Grünloh. Der 19-Jährige ist hinter dem Top-Trio der vierteffizienteste Vechtaer, steuert 8,0 Punkte und 5,6 Rebounds im Durchschnitt bei. Während der 2,12 Meter große Center trotz Nominierung noch auf sein Debüt im DBB-Trikot wartet, feierte Teamkollege Joel Aminu im November seine Premiere im Nationalmannschaftsdress. Mit 27 Jahren zwar ein Spätberufener – aber nicht nur seine zwei Quali-Einsätze, sondern auch die 9,6 Punkte sowie 3,0 Rebounds in der BBL sind Rechtfertigung genug.