Kur Kuath beim Spielereinlauf, im Hintergrund Handylichter

Von Hunden und Wölfen

Am Samstag (26.10.) empfangen die Veolia Towers den SYNTAINICS MBC in der Inselpark Arena. Die Sachsen-Anhaltiner machten in den letzten drei Partien lautstark auf sich aufmerksam. Spielbeginn ist um 20 Uhr – Tickets gibt es online und an der Abendkasse.

Mit zwei Siegen aus den ersten vier Hauptrundenspielen haben sie die Veolia Towers zunächst in der oberen Tabellenhälfte festgebissen. Sowohl in München (81:80) als auch am vergangenen Wochenende in Würzburg (91:85) präsentierten sich die Hamburger zähnefletschend, auch wenn es aufgrund der angespannten Personalpolitik nicht zum Sieg reichte. Der hervorragenden Chemie im Elbrudel konnte das jedoch nichts anhaben. Ein Bellen, zuerst losgetreten von Rückkehrer Osaro Rich, hat sich mittlerweile als lautstarkes Erkennungszeichen etabliert. In Brae Ivey, dem bislang effizientesten Spieler in der easyCredit BBL, und Jaizec Lottie, mit durchschnittlich 8,0 Assists der ligaweit beste Vorlagengeber, haben sich auf dem Feld zwei zentrale Leithunde herauskristallisiert. Am Samstag (26.10.) bekommen es die Hanseaten mit dem sachsen-anhaltiner Wolfsrudel des SYNTAINCS MBC zu tun, das zuletzt mit drei Siegen eindrucksvoll von sich reden machte.

Spielbeginn in der Wilhelmsburger Inselpark Arena ist um 20 Uhr. Die Türen sowie die Abendkasse öffnen bereits 60 Minuten früher. Tickets für die Partie gibt es hier schon ab 8 Euro im Online-Ticketshop.

Benka Barloschky: „Wir müssen das Spiel über Physis und defensiven Druck an uns reißen. Der MBC ist eine sehr starke Offensivmannschaft, die sehr gefährlich werden kann. Das haben sie zuletzt bewiesen. Sie haben viel Talent und Qualität im Scoring. Deswegen wird es für uns besonders wichtig sein, das Spiel defensiv zu prägen. Für uns liegt die Herausforderung noch immer in der kurzen Aufeinanderfolge von Spielen. Wir haben im EuroCup verloren, über Strecken nicht unseren besten Basketball gespielt und sind durchaus enttäuscht. Wir hatten das Gefühl, es war mehr drin. Das jetzt zu bearbeiten und verarbeiten ist eine Herausforderung. Aber wir brauchen das und auch das Vertrauen in uns, um am Samstag wieder voller Selbstbewusstsein in Spiel gehen zu können.“

Wölfe mit Paukenschlägen

Nachdem der SYNTAINICS MBC den Ligaverbleib erst kurz vor Saisonende sichern konnte, blieb über den Sommer nur wenig beim Alten. In Janis Gailitis kam ein neuer Head Coach, mit John Bryant, Martin Breunig und Charles Callison verblieben lediglich drei Profis. Doch die deutliche Veränderung scheint sich auszuzahlen. Im BBL-Pokal schalteten die Sachsen-Anhaltiner zunächst Zweitligist Gießen aus. Und auf einen zuerst etwas wackeligen Liga-Beginn folgten zuletzt zwei Siege gegen Frankfurt und München, die eine Pokal-Überraschung im Achtelfinale in Ludwigsburg umrandeten. Einen Grund zum Heulen gibt es bei den Wölfen nach den letzten Paukenschlägen also nicht.

Benedikt Turudic im Trikot des MBC wartet mit hochgehobenen Armen auf Zuspiel
Den ersten und bisher einzigen Sieg in Hamburg (Bilanz 7:2 für die Towers) sicherte sich der SYNTAINICS MBC im Oktober 2019. Damals trug Benedikt Turudic noch das Wölfe-Trikot. | Foto: Patrick Franck

Ein einzelner Leitwolf hat sich bei den Mitteldeutschen in den bisherigen Auftritten noch nicht wirklich etabliert. Anführer gibt es dafür zur Genüge. Gleich fünf Akteure punkten im Schnitt zweistellig, den höchsten Wert verbucht Spencer Reaves (16,8). Ebenso auffällig ist, dass der lettische Chef an der Seitenlinie die Leinen scheinbar kurz hält und überwiegend auf eine Achter-Rotation vertraut. Denn sowohl Zonenkoloss John Bryant als auch Youngster Aleksa Kovacevic, die bei allen fünf Ligaspielen auf dem Parkett standen, kommen bisher im Schnitt nur auf eine einstellige Einsatzzeit.

Der MBC im Angriffsmodus

Was vielleicht auch daran liegen mag, dass sie die Geschwindigkeit ihrer Teamkollegen nicht vollends mitgehen können. Angetrieben von Highflyer Ty Brewer (11,2 PpS) versucht der MBC aufs Tempo zu drücken. Ihre 83,0 Punkte pro Spiel sind die achthöchste Ausbeute, durchschnittlich 17,6 Assists (5.) spiegeln das gute Zusammenspiel in der Offensive ebenso wider. Defensiv dagegen leisteten sich die Wölfe bisher den einen oder andern Lapsus. Ihr Defensiv-Rating (123,6) ist bislang das zweitschwächste.