Brae Ivey mit ernstem Blick im Spiel gegen Berlin

Abstecher an die Spree

Am Sonntag (09.02.) gastieren die Veolia Towers bei ALBA Berlin. Die Hauptstädter konnten nur vier ihrer letzten zehn Spiele für sich entscheiden. Tipoff ist um 15 Uhr – DYN überträgt das Duell um den Anschluss an die Postseason-Plätze ab 14.45 Uhr live.

Mit einem beeindruckenden Heimsieg gegen Playoff-Teilnehmer Ljubljana endete am Mittwoch die vierte Saison der Veolia Towers im BKT EuroCup. Der sechste Sieg im zweithöchsten internationalen Klubwettbewerb egalisierte die bisherigen Bestmarken aus den Jahren 2022 und 2023. Vor allem aber zeigte dieser noch einmal deutlich, welche Entwicklung die Hamburger seit dem Saisonstart genommen haben. Wettbewerbsübergreifend fünf Siege in Folge, gleich sieben sind es seit dem Jahreswechsel, kennzeichnen die längste Erfolgsserie seit fast vier Jahren. Darauf ausruhen, will sich die Mannschaft von Benka Barloschky aber nicht. Sondern vielmehr darauf aufbauen. Der volle Fokus gilt der Rückrunde in der easyCredit Basketball Bundesliga, dem Kampf um die Postseason-Plätze. Die kommende Partie, am Sonntag (09.02.) bei ALBA Berlin, ein absoluter Härtetest. Und das nicht nur, weil die Berliner nach der schlechtesten Hinrunde der Klubgeschichte das Tabellenfeld von hinten aufrollen wollen. Sondern auch, weil die Hauptstadt bislang nicht als punktereiches Pflaster für die Hanseaten bekannt ist. Lediglich einen Sieg konnten die Towers seither aus der Arena am Ostbahnhof entführen – und zwar vor knapp vier Jahren, als sie unter Leitung von Pedro Calles mit neun gewonnenen Spielen in Folge die längste Siegesserie der Klubgeschichte einfuhren.

Jaizec Lottie zieht gegen drei Berliner Gegenspieler zum Korb
Mit neun Assists ebnete Jaizec Lottie den Weg zum 97:80-Heimsieg gegen Berlin. | Foto: Justus Stegemann

Spielbeginn ist um 15 Uhr. Wer nicht mit dem Hamburg Towers Fanclub direkt vor Ort ist, kann das Spiel ab 14.45 Uhr live bei DYN verfolgen – Anett Sattler moderiert durch die Sendung, Arne Malsch kommentiert zusammen mit Experte Patrick Femerling.

Benka Barloschky: „Berlin hatte bislang sehr viel Verletzungspech. Zuletzt fehlte Hermannsson wieder, ein extrem wichtiger Spieler für die Mannschaft. Es lässt sich derzeit nicht abschätzen, ob er am Wochenende spielen wird. Gleichzeitig sind die Spieler, die zur Verfügung stehen keine Jungspunde, sondern gestandene BBL- und Euroleague-Spieler. Da wird viel Qualität auf dem Feld stehen. Kessens ist noch mal eine riesige Verstärkung. Er kann offensiv sehr viel mit dem Ball anfangen, macht die Berliner im Rebound stärker. Auch McCormack hat viel Stabilität gebracht. Sie spielen eine zentrale Rolle, obwohl sie erst nachträglich zum Team kamen.“

Nicht mehr so großes B

Das hat es so in der Hauptstadt auch noch nicht gegeben. Nach 17 Spieltagen, also zur Saisonmitte, rangiert ALBA Berlin auf Tabellenplatz 15. Schon der Start lief nicht so wie geplant: Ende September kassierte der elffache Deutsche Meister eine deutliche 97:80-Niederlage in der Hansestadt. Vor allem auf fremdem Parkett scheint die Mannschaft von Israel Gonzalez, dessen Trainerteam Anfang Januar mit Ex-Towers Coach Pedro Calles verstärkt wurde, überhaupt nicht in Tritt zu kommen. Hinter Schlusslicht Göttingen und Oldenburg weisen die Albatrosse die drittschlechteste Auswärtsbilanz auf.

Berlins Louis Olinde am Ball gegen Kenneth Ogbe
Trugen beide bereits das Trikot des anderen – Hamburger Louis Olinde (l.) und Kenneth Ogbe (r.), der seine Profikarriere bei ALBA startete. | Foto: Dennis Fischer

Möglichkeiten, um der Spielzeit noch eine positive Wendung zu verpassen, bleiben jedoch genug. Der Abstand zum Abstiegsplatz ist komfortabel, gerade einmal zwei Siege fehlen für einen Playoff-Platz. Dass durchaus noch immer unglaublich viel Qualität im Berliner Team steckt, demonstrierten nicht zuletzt der Euroleague-Auswärtssieg in Tel Aviv oder der nach dem Jahreswechsel eingefahrene Heimsieg gegen München. Mit Kraftpaket David McCormack und EuroCup-Champion Michael Kessens wurde die lange klaffende Lücke auf den Big Men Positionen geschlossen. Im Backcourt dagegen wurde etwas ausgedünnt, sodass es vorerst kein weiteres Wiedersehen mit Ex-Hamburger Ziga Samar geben wird.

Berliner sind angeknockt

Dass die Berliner, die mit durchschnittlich 85,2 Zählern den zweithöchsten Punkteschnitt aufweisen, bereits zehn Niederlagen hinnehmen mussten – so viel wie seit der Saison 16/17 nicht mehr – hat mehrere Gründe. Einerseits Verletzungen: Zu keinem Zeitpunkt der Saison hatten die Hauptstädter bislang den kompletten Kader beisammen. Andererseits die Defensive: 83,6 Punkte erzielten die gegnerischen Teams im Schnitt. ALBAs Eigengewächs und Verteidigungsvorarbeiter Jonas Mattisseck drückte es wie folgt aus: „Wir sind angeknockt.“